Klimawandel und Artensterben aus schamanischer Sicht

Eine Freundin und ich machen ab und zu schamanische Reisen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen. Kürzlich befragten wir unsere Lehrer/innen und Ratgeber/innen aus der nichtalltäglichen Wirklichkeit zum Artensterben, das durch den Klimawandel massiv befördert wird. Die Antworten sind erstaunlich – und bestärken gleichzeitig alle, die gegen den Klimawandel aktiv sind, in ihrem Engagement.

„Ich war bei meinem Lehrer aus der Oberen Welt in einem blauen Space, im Hintergrund war ein riesiger schwarzer Trichter zu sehen, ein schwarzes Loch, in das die Arten hineingesaugt wurden. „Alles ist eins und kehrt in die Einheit zurück,“ vernahm ich von dem Weisen. Erklärend fügte er hinzu, dass die Erde lichter werden müsse für den Dimensionswechsel und deshalb Arten verschwinden müssten. „Sie ändern nur ihre Energieform“, sagte er. „Wenn es gebraucht wird, können sie zurückkehren.“

Ich fragte ihn, warum wir Menschen uns dann so stark vermehren können. „Ihr seid energetisch nicht so schwer,“ antwortete er. „Und was ist mit unseren Aktionen gegen den Klimawandel?“ wollte ich wissen. „Die sind gut und wichtig, damit der Dimensionswechsel der Erde sich auf eine Weise vollziehen kann, die euch Menschen nicht wegpustet, in einem Rahmen, der Leben erhält.“

Mit diesen Worten schickte er mich zurück in meine alltägliche Wirklichkeit. Harter Tobak, fand ich. Unterstützt wurde seine Aussage auch durch die Antworten, die meine Freundin von ihrer Reise zurückbrachte.

 

Die Bückeberge, eine einzigartige Mischung von kosmischer und Herzenergie

Die Bückeberge sind ein etwa 12 Kilometer langer Bergzug zwischen Bad Nenndorf und Bad Eilsen, der sich wie ein langgestreckter Drache mitten durch den Landkreis Schaumburg zieht. Mit zwei Freundinnen besuchte ich kürzlich bei diesigem Novemberwetter die weltweit bekannten Dinosaurierspuren in einem Steinbruch auf dem Kamm des Bergrückens.

Fichten säumten unseren Weg, bevor wir auf die große Sandsteinplatte mit den Spuren der Urtiere trafen. Vor Jahrmillionen zogen dort Saurierherden durch eine subtropische Lagunenlandschaft. Wenn man energetisch eintaucht in jene Zeit, spürt man das völlige Einssein der Tiere mit sich und ihrer Umgebung, eine ruhige, friedliche Atmosphäre ohne Angst – eine Energie, die das Herz berührt. Kein Wunder, dass gerade Kinder so fasziniert sind von den Dinos!

Eine der Freundinnen lernte den Ort erst an diesem unfreundlichen Novembertag kennen. Wir hatten ihr vorher nicht erzählt, was sie erwartete. Sie beschrieb die Energie, die sie wahrnahm, als warm und mütterlich. Auch beobachtete sie das Einströmen eines feinen kosmischen Energiestroms. Dieser war lange blockiert und ist erst seit 2008 wieder zu spüren (übrigens das Jahr, in dem auch die Saurierspuren entdeckt wurden).

Die lichte kosmische Energie und die irdische Herzenergie mischen sich in dem feinkörnigen Sandstein mit hohem Anteil an Quarzkristallen, der in dem Steinbruch abgebaut wird. Seit Jahrhunderten wird dieser Stein – bekannt als Obernkirchner oder auch Bremer Sandstein – in sakralen und weltlichen Gebäuden verbaut und trägt so diese einzigartige energetische Mischung in alle Welt. Der Mindener und Kölner Dom, die Berliner Siegessäule, der Friedenspalast in Den Haag, die Börse in Kaliningrad, die Kathedrale in Baltimore (USA) – sie alle und noch viel mehr sind aus Sandstein aus den Bückebergen gebaut!

Ein absurder philosophischer Traum

Das graue, neblige Novemberwetter lädt zum Schlafen und Träumen ein. Kürzlich hatte ich einen sehr ungewöhnlichen Traum. Ich träumte, dass ich mit einer Straßenbahn fuhr, die aussah wie ein hochmoderner ICE. In diesem supermodernen Zug saß ein rundlicher, gemütlicher Schaffner am Eingang, bei dem man bezahlen musste. Ich hatte nur noch einen Euro und ein paar Cent und fürchtete, dass das Geld nicht ausreichen würde.

„Das ist kein Problem,“ meinte der Schaffner. „Nach Ihnen kommt jemand, der 10000 Euro bezahlen kann.“

„Wie das?“ stammelte ich verwundert.

„Hier bezahlen alle, soviel sie können,“ antwortete der Schaffner.

„Und woher wissen Sie das?“ fragte ich ihn.

„Ich sehe das“, sagte er. „Das war eine Einstellungsvoraussetzung.“

Erstaunlich, eine notwendige Fähigkeit für seinen Job war, zu „sehen“, wieviel jeder zahlen kann! Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hinter mir staute sich bereits eine lange Schlange.

„Das dauert doch viel zu lange,“ gab ich zu bedenken. „Sehen Sie sich mal die Schlange hinter mir an.“

„Das macht nichts,“ war seine Antwort. „Je langsamer wir machen, desto schneller kommen wir an.“

„Wir fahren ja nicht in die Zukunft,“ brummte er noch. „Wir fahren…“ Aber den Rest verstand ich nicht mehr, ich wachte auf.

Mondgezeiten – Vollmond 12.11.19

Als ich gestern, am Dienstag 12.11.19, den vollen Mond am Himmel sah, wie er kurz hinter einer Wolkenwand hervorschaute, als ich emporblickte, musste ich an meine erste schamanische Lehrerin denken. Zsuzsanna Budapest lernte ich Anfang der 90er Jahre kennen. Sie ist in Ungarn in einer Familie geboren, in der die Tradition der Hexen und Weisen Frauen Jahrhunderte der Verfolgung überlebt hat. Nach dem Ungarnaufstand 1956 wanderte sie in die USA aus.

Durch Zsuzsanna habe ich die Magie der Mondin kennengelernt. Es begann damit, dass ich den Kreislauf des Mondes am Himmel beobachtete. Wenn er zu Vollmond groß wie eine riesige Orange am östlichen Horizont aufgeht. Und wenn die schmale Sichel des zunehmenden Mondes kurz nach Neumond abends plötzlich wieder im Westen zu sehen ist. Ah, da ist sie/er wieder, freue ich mich! Die Mondin, die die Wasser von Ebbe und Flut reguliert und mit der wir unweigerlich verbunden sind, da unser Körper zu einem Großteil aus Wasser besteht!

Und dann fing ich an, kleine Rituale übereinstimmend mit dem Rhythmus der Mondin durchzuführen. Rituale zum Loslassen bei abnehmendem Mond, Rituale, um etwas ins Leben zu rufen oder zu bestärken bei zunehmendem Mond.

Sich in den Kreislauf der Mondin einzuschwingen, lässt uns Teil eines Rhythmus werden, der anders ist als die Taktung nach Uhr und Terminkalender. Eines Rhythmus, der schwingt und der uns wieder verbinden kann mit der Natur, unserer eigenen und der Natur um uns herum.

 

Solidarische Welt – Frauen stärken, spielend einfach

Heute möchte ich von einer Spielaktion erzählen, die eine Freundin und ich jedes Jahr im Herbst im Internationalen Frauencafé durchführen. Wir spielen alles von Mensch-Ärgere-Dich-Nicht und Domino bis zu einem eigens für diesen Tag entwickelten Spiel. Bei um die 20 Frauen und ein paar Kindern geht es ganz schön lebhaft zu! Dazu gibt es Kaffee, Tee, Kekse, Schokolade und ein paar Informationen aus dem 1-Weltladen.

Angeregt wurde die Spiel- und Spendenaktion von der ASW, einer der ältesten unabhängigen entwicklungspolitischen Organisationen Deutschlands. Die ASW fördert Frauenprojekte in Indien, Afrika und Brasilien. In dem Dorf Goghin in Burkina Faso zum Beispiel haben sich 50 Frauen zusammengeschlossen, die jetzt nach einer Beratung durch SOS-Energie Burkina Pflanzenreste und organische Abfälle zu Kohle und Dünger verarbeiten. Die anstrengende Suche nach Feuerholz wird so minimiert, die Qualität der Böden gesteigert und ein kleines Einkommen durch den Verkauf von Briketts ermöglicht.

Unsere Spendendosen auf den Spieltischen füllen sich mit vielen Centstücken und auch größeren Beträgen, jede der anwesenden Frauen möchte etwas beitragen und jeder Cent ist wichtig. Jede Frau, die Lust hat, mitzuspielen, ist willkommen, dieses Jahr am Donnerstag, 14.11.19 ab 15 Uhr im Begegnungszentrum „Mittelpunkt Hüttenstraße“, Gubener Str.1, 31655 Stadthagen (im Gewerbepark).

Wer mehr über die ASW, die Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt, erfahren möchte, kann dies unter www.aswnet.de tun.

Eine Kerze für Fridays for Future

Auf einer schamanischen Reise fragte ich, wie die jungen Menschen, die freitags auf die Straße gehen und für andere, gute Lebensbedingungen demonstrieren, unterstützt werden können.

Mein Ratgeber aus der Geistwelt sagte zunächst, dass es gut sei, dass es sich um eine weltweite Bewegung handelt, in den reichen Ländern des Nordens engagieren sich Schüler und Schülerinnen genauso wie im Süden. Und er betonte, dass es wichtig sei, dass die jungen Leute kreativ vorgehen, nicht hart werden in ihrem Verhalten. Kreativ sein bedeutet in diesem Zusammenhang, neben der Präsenz auf der Straße alle menschlichen Möglichkeiten zum Erreichen der Ziele auszuloten: Verstand, Gefühl und Spiritualität.

Den Verstand einsetzen, um klug zu handeln sowie um neue technische Wege zu erforschen, das Gefühl, um aus dem Herzen heraus zu agieren und die Spiritualität, um im Einklang mit dem Großen Ganzen zu wirken.

Dann fragte er mich, was ich zur Unterstützung tue. Ich war einmal auf einer Demonstration, antwortete ich… Dein Part ist es vor allem, die spirituelle Seite der Bewegung zu fördern, sagte er. „Zünde jeden Freitag eine Kerze an.“

Mein Traum von einem Netzwerk

Ich habe den Traum von einem Netzwerk in unserem Landkreis von allen, die sich ein anderes, solidarisches Leben wünschen. Ein Leben, in dem wir uns nicht selbst, gegenseitig und die Natur ausbeuten. Ein Leben voller Freundlichkeit im Umgang mit uns selbst, miteinander, mit den Tieren und Pflanzen, der Erde. Ein Leben, in dem wir darauf achten, dass das, was wir tun, Freude bringt, uns und anderen.

Ich stelle mir vor, dass dieses Netzwerk viele Menschen umfasst, die auf verschiedenste Art und Weise diese Vision leben. Dabei denke ich an: die Biobauern und Bäuerinnen, die Waldkindergärten, die Eine-Welt-Läden und Bioläden, Menschen, die alternative Heilweisen nutzen, Menschen, die altes, schamanisches Wissen aktivieren, um in Einklang mit der Erde und allen ihren Geschöpfen zu leben, Menschen, die in Verwaltungen, Firmen und Institutionen sowie politisch und ehrenamtlich für ein solidarisches Miteinander eintreten, Menschen, die meditieren, Jugendliche, die sich bei Fridays for Future engagieren, Menschen, die sich gegen Gewalt und Unterdrückung einsetzen, Gläubige, die für die Bewahrung der Schöpfung beten, alle, die sich bemühen, ihren Verbrauch an Wasser, Plastik etc. zu reduzieren …

Jemand, der in der Verwaltung versucht, Verbesserungen der Wasserqualität zu erreichen, wird sich nicht unbedingt in einem Boot sehen mit einer Heilpraktikerin oder jugendlichen Demonstranten. Doch es gibt ein Zauberwort, das uns miteinander verbinden kann: Bewusstsein. Durch das Bewusstsein, dass wir an einem Strang ziehen, so unterschiedlich wir und unsere Tätigkeiten sein mögen, kann Synergie entstehen. Und Synergie, das Zusammenwirken verschiedener Kräfte und Faktoren unterstützt und verstärkt die Wirkung jedes einzelnen, Synergie wirkt wie ein Beschleuniger in Richtung der Vision von einem solidarischen Leben.

Über Ärger und Sternenstaub

Neulich habe ich mich über eine Kleinigkeit geärgert. Keine schwerwiegende Auseinandersetzung, nicht dieser anhaltende, schwelende Ärger, der einem tage- und wochenlang im Kopf herum kreist, sondern irgendetwas Banales.

Da fiel mir ein Hinweis von Sandra Ingerman ein, einer schamanischen Lehrerin, die ich sehr schätze. Sie hat einmal gemeinsam mit einer Gruppe eine schamanische Reise in die Zukunft gemacht mit der Frage: Wie gehen wir in 50 oder 100 Jahren mit diesen kleinen fiesen Gedanken über uns selbst und unsere Mitmenschen um (muss ich Beispiele nennen? „Was für ein Idiot am Steuer..“, „Wie kann man sich nur so anziehen..“ etc., etc.) Kleine Giftpfeile, häufig nahezu unbewusst verspritzt, trotzdem wirkungsvoll auf der energetischen Ebene.

Eine überraschende Antwort, mit der die Gruppe von der schamanischen Reise zurückkam, war, „Sternenstaub, Sternenstaub“ zu sagen und dabei mit den Augen zu zwinkern. Klingt komisch? Wir alle sind aus Sternenstaub gemacht, die ganze Erde besteht aus den Partikeln fremder Sterne. Mit dem Sprüchlein nehmen wir die negative Energie, die wir verbreitet haben, zurück und lassen sie wieder zu Sternenstaub werden. Habe ich inzwischen oft angewandt und kann nur sagen – es tut gut, wirkt reinigend, lösend, befreiend.

Tauschring

Neulich überlegten wir, was wir persönlich zum Klimaschutz beitragen können. Kleine Schritte – aber das muss auch sein, die kleinen Schritte, die viele tun. Und natürlich geht es nicht ohne große Schritte, die die Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik tun müssen.

Mir fiel der Tauschring ein, dem ich seit etlichen Jahren angehöre. Tauschen statt wegwerfen oder horten, das ist die Devise. Und vor allem: alles ohne Geld. Stattdessen gibt es für jeden Tausch Punkte. Wir tauschen alle möglichen Sachen, Bücher, Klamotten, Pflanzen… Und wir tauschen Dienstleistungen: Kuchen backen, Rasen mähen…

Um ein Beispiel zu nennen: Ich backe für Fritz einen Kuchen und bekomme dafür 25 Punkte, was wir auf einem Vordruck dokumentieren. Für 5 Punkte nehme ich beim nächsten Treffen ein Buch von Heidi mit und für 7 Punkte selbstgemachte Marmelade von Anita. Es wird also nicht 1:1 getauscht, sondern ums Eck sozusagen. Alle Transaktionen werden auf Vordrucken festgehalten und von der Buchungsstelle gesammelt. Monatlich werden wir über unseren Punktestand informiert.

Leider ist unser Schaumburger Tauschring nicht im Internet vertreten. Eine Website kostet Geld, jemand muss sie betreuen, und beides fehlt uns gerade. Unser nächstes monatliches Treffen ist am Montag, 21.10.19 um 19 Uhr in Bückeburg in der Begegnungsstätte hinter der Stadtkirche. Interessierte sind jederzeit willkommen!

Die obdachlose Seele

Auf einer tiefen Ebene spricht mich eine Äußerung des Schriftstellers und Schamanen Martín Prechtel an. In der modernen Gesellschaft, schreibt er, ist unsere eingeborene, natürliche Seele obdachlos geworden. Einen schönen, deprimierten Geist nennt er sie, dem im Leben der Menschen kein Zuhause mehr eingeräumt wird. Die Seele wird zum „Flüchtling im Welthaus unseres Körpers und versucht sich irgendwo zu verstecken, damit unser Verstand sie nicht findet.“

Prechtel beschreibt, dass unser wahres Wesen sich wie ein Stammesangehöriger in einer Großstadt vorkommen muss: unerwünscht, verloren, heimatlos. Die eingeborene Seele müht sich ab, in einer feindlichen Umgebung zu überleben. „Sie flieht und versteckt sich, denn wenn unser moderner Verstand mit unserem persönlichen Eingeborensein so brutal umspringt wie die moderne Kultur mit allen Eingeborenenvölkern in der Welt, dann fürchtet unser individueller Geist die Entdeckung durch seinen Unterdrücker – unser eigenes Denken“.

Unsere eingeborene Seele, was ist das? Prechtel beschreibt sie als natürlich, unaufdringlich, schwer zu erklären, sanft, großzügig und dörflich orientiert. Ich möchte noch hinzu fügen: wild und archaisch, sie liebt es, abends im Kreis am Feuer zu sitzen, zu tanzen, zu singen und manchmal laut zu schreien.

P.S. Martín Prechtel ist Sohn eines Schweizer Vaters und einer indianischen Mutter. Als junger Mann wurde er auf einer Reise in Guatemala von einem Schamanen adoptiert und ausgebildet. Mehr davon in seinem Buch „Die Geheimnisse des Jaguars – Eine Entdeckungsreise in die Welt der Mayas“.

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