Über Beziehungen

Eine Freundin machte mich mal wieder darauf aufmerksam, wie wertvoll, tragend, stabilisierend Freundschaften für unseren Alltag sind, vor allem auch Freundschaften mit Frauen. Im 19. Jahrhundert wurde ihnen übrigens mehr Bedeutung beigemessen als in unserer modernen Zeit.

In Büchern und Filmen steht heute meist an erster Stelle „Die Beziehung“, womit ganz selbstverständlich das Verhältnis zu einem/einer Partner/in gemeint ist. Als ob wir zu Freund/innen keine Beziehung hätten. Oder zu Kindern, zu Eltern, Cousins und Cousinen und anderen Verwandten. Oder auch – um das Spektrum noch zu erweitern – unsere Beziehung zu Tieren, Pflanzen, der Erde, dem Kosmos. Auch das kann (sollte) eine Liebesbeziehung sein.

Ich empfinde das Schwergewicht, das in unserer Gesellschaft auf „Die Beziehung“ gelegt wird, als eine unglaubliche Einschränkung. Als eine Ideologie, die uns davon abhält, die Fülle des Lebens und aller Beziehungen wertzuschätzen und zu pflegen. Was nicht gegen eine Liebesbeziehung zu einer/m Partner/in spricht. Aber, wie gesagt – es geht um die Ausdehnung unserer Liebesfähigkeit, nicht um Einengung.

 

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