Die Farbe Grün und die Rüstungskonzerne

Zusammen mit einer Freundin mache ich ab und zu schamanische Reisen zu gesellschaftlichen Fragen und Problemen. Ausgangspunkt war diesmal eine Frage von R., ob sich nicht Möglichkeiten auftun können, das Kapital zum Wohl der Erde einzusetzen. Das mag naiv klingen, aber im Laufe der Geschichte hat es immer wieder überraschende Entwicklungen gegeben, wie zum Beispiel den völlig unerwarteten Fall der Mauer in Deutschland 1989.
In unseren schamanischen Reisen gab es eine verblüffende Übereinstimmung. R.s Reise führte in einen großen Ratskreis von Spirits in der Oberen Welt, die offensichtlich schon lange darauf gewartet haben, dass jemand mit einer derartigen Frage an sie herantritt. Denn es ist ein Gesetz, dass sie erst dann aktiv werden können, wenn wir sie darum bitten. Sie begannen sofort, Grün wachsen zu lassen, große und kleine Pflanzen, Buschwerk, das Fabrikanlagen überwucherte.
Auch in meiner Reise spielte die Farbe Grün die Hauptrolle. Gemeinsam mit meinem Lehrer aus der Oberen Welt saßen wir in einem großen Kreis, und er bat uns Grünkraft, Liebeskraft zu den Rüstungskonzernen zu schicken. Ich stellte mir eine Bombe in der Mitte unseres Kreises vor und war irritiert – wie können Bomben, Waffen, Panzer auf diese Art aufgelöst werden? Dies ist ein energetischer Prozess, sagte der Weise, visualisiere immer wieder dieses Bild, ein Kreis von Menschen, die Grünkraft dorthin senden, wo Tod produziert wird.
In ihrem Urzustand war unsere Mutter Erde grün, und durch die Visualisierung versetzen wir sie in ihren ursprünglichen Zustand zurück.

 

Tarot und Schamanismus

Als ich vor Jahrzehnten ein Tarotspiel in die Hand bekam, machte es “klick” bei mir – aber das ich damit den ersten Schritt auf dem schamanischen Weg machen würde, war mir damals nicht bewusst. Tarot, Geomantie, Geistheilen, Schamanismus – wir haben eine breit gefächerte Palette von Begriffen, die in Sibirien alle als Schamanismus bezeichnet werden. Das Wahrsagen, bei uns vor allem mit Hilfe des Tarot, in Sibirien mit anderen Methoden durchgeführt, gilt dort als eine der ersten Stufen im Prozess der Schamanenwerdung.
Erst als ich den Aufbau des Tarotspiels näher kennenlernte, stellte ich fest, dass es tatsächlich eine Vielzahl schamanischer Elemente enthält. In den Karten sind die vier Elemente, ein Grundwerkzeug von Schaman/innen, in symbolischer Form enthalten. Das Feuer wird meist als Stäbe dargestellt, das Wassser als Kelche, die Luft als Schwerter und die Erde als Münzen. Und die Karten der Großen Arkana stellen den archetypischen Entwicklungsweg eines Menschen dar, der in der Mythologie als Weg der Heldin oder des Helden bekannt ist.
Wenn man beim Kartenlegen nicht sofort in ein Buch schaut, sondern versucht, den ersten Eindruck von einer Karte aufzufangen, kann man seine Intuition schulen. Was nehme ich zuerst wahr? Ist es ein Gefühl, ein Begriff, der plötzlich auftaucht, ein Gegenstand, der mir ins Auge fällt? Und was hat das für eine Bedeutung für mich? Wichtig ist es, wirklich den ERSTEN Eindruck aufzufangen, denn der kommt aus der Intuition. Das ist nicht ganz einfach, denn vor allem, wenn uns dieser erste Eindruck nicht gefällt, schaltet sich blitzschnell der Verstand ein, um die Wahrnehmung in gewohnte (und vielleicht gewünschte) Bahnen umzuinterpretieren.
Diese unvoreingenommene Wahrnehmungsschulung ist für die schamanische Arbeit von großer Bedeutung.

Ohne Schaman/innen keine Gemeinschaft?

Am Wochenende besuchte ich in Oldenburg im Landesmuseum eine Ausstellung über Schamanen in Sibirien. Ein ausgestopfter Wolf schien mich zu beobachten, während ich mir Alltags- und Ritualgegenstände der Nanai und Tschuktschen aus den letzten Jahrhunderten anschaute. In den Erläuterungen wurde deutlich, dass die Schaman/innen bedeutende Persönlichkeiten waren, die nicht nur Kranke heilten, sondern für das Wohl des Stammes in jeglicher Hinsicht zuständig waren.
Auf der Rückfahrt ging mir immer wieder ein Satz aus einem Beitrag über die Zukunft des Schamanismus durch den Kopf. Ein Schamane sagte: “Wenn es keine Schamanen mehr gibt, die für die Gemeinschaft leben, leiden und sterben, dann wird es bald auch keine Gemeinschaft mehr geben.”
Keine Gemeinschaft ohne Schaman/innen? Ohne Menschen, die für die Gemeinschaft leben und leiden? Menschen, die sich neben dem Wohlergehen der einzelnen darum kümmern, dass die ganze Gemeinschaft in Harmonie lebt. Dass sowohl in der Gruppe Missklänge ausgeräumt werden als auch Einklang mit der Natur, mit übergeordneten, kosmischen Gesetzmäßigkeiten herrscht.
Wer sorgt in unserer Gesellschaft dafür? Da gibt es Ärzte, Heilpraktiker/innen, Psychologen, die sich um die Gesundheit einzelner kümmern. Mediatoren und Richter/innen, die für Streitschlichtung, für Vergehen gegen die Regeln der Gemeinschaft zuständig sind. Dafür, im Einklang mit der Natur zu leben, ist – gesellschaftlich betrachtet – niemand wirklich zuständig. Politiker erlassen, meist erst auf Druck hin, gesetzliche Regelungen zum Schutz der Natur, die kaum ausrechend sind. Im Grundgesetz ist nur die Würde des Menschen unantastbar, die Würde von Tieren findet keine Erwähnung. Und von einer “Würde” der Natur, von Pflanzen und der Erde selbst zu sprechen, stößt schon sprachlich bei uns auf Unverständnis. Dann gibt es noch Pastoren und Priester in unserer Gesellschaft, sorgen sie dafür, dass wir in Harmonie mit der Natur leben? Eine theologische Richtung, die Schöpfungstheologie, die die Bewahrung der Schöpfung zum Ziel hat, ist eher in Südamerika, bei Naturvölkern, beheimatet als bei uns.
Es gibt keine schnelle Antwort auf die Frage, was Schamaninnen mit Gemeinschaft, und Gemeinschaft mit Schamanen zu tun hat. Bislang machen die meisten Menschen, die in Deutschland schamanisch arbeiten, Heilungsarbeit für einzelne. Ein umfassenderes Tätigkeitsfeld, das auch gesellschaftliche Belange beinhaltet, müssen sich schamanisch Praktizierende in westlichen Gesellschaften noch erschließen.

Über Landschaften, Seelenlandschaften und Archetypen

Einmal im Jahr muss ich das Meer sehen, Ostsee, Nordsee oder das Mittelmeer, Hauptsache, ich spüre diese unglaubliche Weite, das Blau bis zum Horizont, das mit dem Blau des Himmels verschmilzt. Schnee bedeckte, hohe Berge locken mich nicht so intensiv, sprechen nicht so tiefe Gefühlsschichten in mir an wie das Meer. Dauerhaft leben möchte ich dort nicht, auch wenn sich meine Seele einmal im Jahr mit der kraftvollen Energie des Meeres füllen und nähren muss. Zu Hause fühle ich mich überall dort auf der Welt, wo sich sanfte, grüne Hügel ausbreiten, also auch hier am Rand der Bückeberge und des Weserberglands.
In der Geomantie werden Berge dem männlichen Prinzip, das Meer, das Wasser dem weiblichen zugeordnet. In allen alten Kulturen gab es – und gibt es sicherlich auch heute noch – Archetypen, Göttinnen und Götter, die das Land und seine Landschaften repräsentieren. So ist Leban eine keltisch-irische Meeresgöttin, Namake eine hawaiianisch-polynesische und Nammu oder Namma eine sumerische, die als Mutter aller Gottheiten verehrt wurde.
In einem Tarotspiel, “Daughters of the Moon”, taucht Nammu als Kelch-Königin auf. Ihr wird nährende und schützende Energie zugeordnet, die Fähigkeit, sich selbst zu akzeptieren und auf die eigenen Gefühle zu achten. Auf dieser Basis versteht sie es, auch andere zu bemuttern.
Ich liebe das Spiel mit Assoziationen, Berge und Wasser, männlich und weiblich, Gefühl und Verstand, Archetypen… Was bedeutet es für mich, dass ich das Meer liebe, die grünen Hügel… Im Sommer, in den Ferien ist Zeit, mit Assoziationen zu spielen, sie fließen zu lassen, neue äußere und innere Landschaften zu entdecken.

Die Jahreskreisfeste

“Es wird gesungen, getanzt und gelacht – die ganze Nacht!” Dieses Sprüchlein kam mir in den Sinn, als ich in den sonnigen Tagen vor dem 21.Juni, der Sommersonnenwende, an der Eiche unterhalb der Liethhalle in Obernkirchen war. Oh, da sind ja die Naturgeister schon munter am Feiern, ging mir durch den Sinn. Und leichte Wehmut beschlich mich, dass ich in diesem Jahr nicht mit anderen gemeinsam dieses Fest begehen würde.
Fast zehn Jahre lang habe ich die Jahreskreisfeste in einem wechselnden Kreis von Frauen gefeiert. Die Sonnenfeste: Frühlingsanfang und Sommersonnenwende, Herbstanfang und Wintersonnenwende. Und dazwischen die Mondfeste: Walpurgis oder Beltane Ende April, das Kräuterweihfest im August, das Fest der Ahn/innen Ende Oktober, Anfang November, auch als Allerheiligen/Allerseelen oder Halloween bekannt, und Lichtmeß, das Fest des zunehmenden Lichts Anfang Februar. Die meisten dieser Feste sind von der Kirche in den Kanon der christlichen Feiertage eingereiht worden, nur das wilde Walpurgisfest widersetzt sich standhaft einer christlichen Prägung.
Das Wort “Fest” und “fest” haben etwas gemeinsam: die Jahreskreis”feste” geben dem Jahr, dem Ablauf der Zeit, einen “festen” Rahmen. Einen Rahmen der hält, der uns halten kann, aus dem niemand herausfällt. Das kann helfen, erden, in schwierigen Zeiten. Selbst wenn sich durch den Klimawandel die Jahreszeiten etwas ändern – die Sonne ist immer noch zur Sommersonnenwende auf ihrem höchsten Stand.

Hochsensibilität und Schamanismus

Viele kennen aus der Kindheit Sprüche wie “Sei doch nicht so sensibel” oder “Du bist ja viel zu empfindlich”. Auch heute sind im Berufsalltag noch derartige, abwertende Bemerkungen zu hören. Menschen mit einer hohen Sensibilität nehmen mehr wahr als andere, alle Sinne sind wach, Geräusche,Gerüche, visuelle Wahrnehmungen werden gleichzeitig registriert. Auch der sogenannte sechste Sinn, mit dem die Atmosphäre, Stimmungen eingefangen werden, ist aktiv. Das kann schnell zu Stress führen, vor allem in Situationen, in denen viele Eindrücke zu verarbeiten sind.
Zum Glück wird zur Zeit die gesellschaftliche Bedeutung und der Wert von Hochsensibilität entdeckt. Menschen, die diese besondere Gabe haben, erkennen zum Beispiel früher als andere, wenn eine Situation aus dem Gleichgewicht gerät und können in Gruppen entscheidend dazu beitragen, Gegensätze auszugleichen und für Ausgewogenheit zu sorgen.
Die erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit ist auch ein wichtiger Bestandteil der schamanischen Arbeit. Martin Prechtel, Sohn eines Schweizers und einer indianischen Mutter, wuchs in einem Reservat der Pueblo-Indianer in Neu-Mexiko auf. Nach einer Odyssee landete er als junger Mann in dem Mayadorf Santiago Atitlán in Guatemala, wo er auf seinen schamanischen Lehrer traf, Nicolas Chiviliu. Prechtel berichtet, dass das erste, was er zu lernen hatte, darin bestand, in jedem Augenblick hellwach und sich aller Sinneserfahrungen bewusst zu sein. “Wir konnten irgendwo unterwegs sein und uns unterhalten, und Chiv drehte sich ständig um und fragte in ernstem Ton: “Horch! Wie viele Vögel singen gerade? Welche Arten? An welcher Seite deines Körpers?”
Die Entwicklung einer hohen Sensibilität für seine Umgebung, gepaart mit Bewusstheit, beschreibt Prechtel als ersten Schritt seiner langjährigen schamanischen Ausbildung. Ich hoffe, dass in den kommenden Jahren die Verbindung zwischen Hochsensibilität und einer möglichen schamanischen Begabung deutlich wird.

P.S. “Hochsensibel geboren. Wie Empfindsamkeit stark machen kann”, ist eins der kürzlich erschienenen Bücher über Hochsensibilität.

Was ist das Besondere am Altai, am Schaumburger Land?

Mit Maria, meiner schamanischen Lehrerin aus dem Altai, verbindet mich die Liebe zum Land, zur Erde und die Sorge darum, dass sie in Balance bleibt. Zur Zeit läuft Samstagabend um 19.30 Uhr auf Arte eine Serie mit dem Titel “Eine Sommerreise durch den Altai”, in der Menschen und Orte gezeigt werden, die auch ich erlebt habe. Den finnischen Moderator – eine Mischung zwischen Wikinger und Fussballkommentator – fand ich anfangs gewöhnungsbedürftig mit seiner schnodderigen Art, aber er stellt genau die Fragen, die auch wir auf unseren Reisen durch den Altai gestellt haben: Was ist das Besondere am Altai, warum leben Menschen hier glücklich, fünf Stunden Fussmarsch vom nächsten Dorf entfernt?
Die Antwort ist immer wieder: die Natur, die kraftvollen Berge, der grünschillernde Fluss Katun.
Irgendwann drängte sich mir die Frage auf: Gibt es auch etwas Besonderes an dem Stückchen Erde, auf dem ich lebe, dem Schaumburger Land? Und als Antwort war sofort da: Ja, die Bückeberge mit ihren zahlreichen Quellen! Schwefelquellen, Eisenquellen, Schachtquellen, unzählige größere und kleinere, oft ganz unauffällige Erdquellen. Die Bückeberge kommen mir vor wie ein riesiger Drachen, der nicht Feuer speit, sondern Wasser spendet.
Und noch ein außergewöhnliches Geschenk halten die Bückeberge bereit: das Quarzgestein, das in alle Welt geht. Die Krone der Bückeberge mit dem Steinbruch ist geomantisch ein starker Einstrahlungsort für kosmische Energien. Die Dinosaurier, die vor Jahrmillionen hier lebten und deren Fussstapfen im Steinbruch zu sehen sind, sorgten vielleicht mit ihrer massigen Körperlichkeit und ihrem großen Herzen dafür, diese Energien aus dem All zu erden.

Der Bruchhof bei Stadthagen, ein Holy Wood, heiliger Wald

Wenn man auf der B 65 kommend von Minden nach Stadthagen fährt, liegt linker Hand vor der Umgehungsstraße der Bruchhof. HOLYWOOD ist in ungelenken, großen Lettern aus Holz am Rande des Wäldchens zu lesen. Und ein heiliger Wald ist es tatsächlich.
Das Gelände des Bruchhofs wurde im 12. Jahrhundert vom Edelherrn Mirabilis und seinen Untergebenen besiedelt.

Mirabilis ließ dort eine Kapelle errichten, was darauf schließen lässt, dass dies ein Platz mit besonderen Energien war, denn an solchen Orten wurden früher Heiligtümer gebaut.
Für mich ist der Bruchhof auch heute noch ein außergewöhnliches Stückchen Land. Man überquert den häufig ausgetrockneten Bachlauf und hat das Gefühl, in eine andere Zeit einzutauchen. Vielstimmiges Vogelgezwitscher begleitet einen beim Gang um den kleinen Teich, innerlich stellt sich Ruhe ein. Die Naturkunstwerke, die im Laufe der Land-Art-Aktionen entstanden sind, vermitteln Leichtigkeit und regen die Fantasie an. Es ist ein Ort, an dem der Geist sich entspannen kann, und aus dieser Haltung heraus können Kreativität und Tatkraft entstehen.
Durch die Kinder und Jugendlichen, Frauen und Männer, die jedes Jahr Anfang Juni mit Naturmaterialien Kunstwerke gestalten, wird das Gelände belebt. Die Bäume, das Wasser, die lehmige Erde werden auf neue Art und Weise gesehen und wertgeschätzt. Und wenn am Land-Art-Wochenende samstagabends überall im Wald geheimnisvolle Lichter aufleuchten und Sphärenmusik erklingt, kann man spüren, dass es außer unserer alltäglichen Wirklichkeit noch andere Dimensionen gibt.

Lichtsäulen

Im Mai hatte ich die Gelegenheit, die bekanntesten Kirchen in Paris zu besuchen. Die mächtige, alte Kathedrale Notre Dame auf einer Insel in der Seine ist Maria geweiht. Die junge, helle Kirche Sacre Coeur thront auf einem Hügel mit weitem Blick über Paris und ist dem Herzen Jesu gewidmet. Wie viele christliche Kirchen wurde sie direkt neben einem alten Kultplatz gebaut, auf dem einst ein römischer Tempel stand. Der Besuch dieser Kirche mit einer sehr lichten Energie bewegte mich stark und die Auskunft, dass dort seit 100 Jahren ununterbrochen gebetet wird, ging mir nicht aus dem Sinn. Ich fragte mich, welche Bedeutung Kirchen, das Gebet und die Meditation für eine Kultur haben. Tragen sie dazu bei, eine Gesellschaft am Leben zu halten? Oder sind sie sogar die Quelle für die Existenz einer Gesellschaftsform?
Ich bat eine Freundin, für mich eine schamanische Reise zu diesen Fragen zu machen. Wenn man selber dicht dran an einem Thema ist, kann es sinnvoll sein, dass jemand anders diese Aufgabe übernimmt. Auf der schamanischen Reise wurden Lichtsäulen über den Altären sichtbar, die eine Verbindung nach oben, zum Himmel, zum Göttlichen, schaffen. Das ist überall auf der Welt so, war die Auskunft, in Tempeln, Moscheen, Kirchen, allen Heiligtümern, gleich welche Religion ausgeübt wird. Durch das Gebet, das von Herzen kommt, werden die Lichtsäulen gespeist. Schaman/innen sind in der Lage, diese Verbindung in andere Dimensionen unabhängig von Kirchen herzustellen, aber für die meisten Menschen sind die Lichtsäulen über den Altären der Weg, Kontakt zum Höchsten aufzunehmen. Daher sind Kirchen, Tempel, Moscheen, alle Heiligtümer auch so wichtig, die Lichtsäulen verbinden uns wieder mit unserem eigenen inneren Licht.

Ein Weg in eine andere Dimension

Vor kurzem habe ich einen traumhaften Weg kennengelernt, eine unerwartete Entdeckung neben einer Straße, die parallel zur Autobahn zwischen Rehren und Lauenau verläuft. “Lass uns hier anhalten,” sagte eine Freundin, “hier wartet eine Überraschung auf dich.” “Hier?” fragte ich skeptisch und stieg aus. Die Freundin führte mich ein paar Schritte an der Straße entlang, hinüber auf die andere Seite, wo sich ein Wäldchen am Straßenrand hinzieht. Zwischen Gestrüpp und dicht stehenden Bäumen entdeckte sie nach einigem Suchen überwucherte, steinerne Stufen, den Einstieg in eine andere Welt.
Wie verblüfft war ich, als ein schmaler Pfad sichtbar wurde, rechts und links begrenzt durch knorrige Hainbuchen. Spärliche Sonnenstrahlen fielen durch das dichte Geäst, und wir traten in einen Tunnel aus Licht und Schatten ein. Die Erde war bedeckt von blühendem Bärlauch, und der Duft der weißen Blüten begleitete uns, während wir dem engen Weg sicher einen Kilometer aufwärts folgten. Knorpelige, miteinander verknotete Äste der Hainbuchen bildeten Elfenlöcher, Durchgänge in andere Wirklichkeiten. Der Pfad selber schien mir wie ein Weg in eine andere Dimension zu sein.
Irgendwann endete der Weg und im Licht der untergehenden Sonne wurde ein kleiner privater Friedhof sichtbar. Die Menschen, die ihn im letzten Jahrhundert angelegt haben, wussten sicher noch um die Wirkung dieses zauberhaften Ortes.

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