Über Landschaften, Seelenlandschaften und Archetypen

Einmal im Jahr muss ich das Meer sehen, Ostsee, Nordsee oder das Mittelmeer, Hauptsache, ich spüre diese unglaubliche Weite, das Blau bis zum Horizont, das mit dem Blau des Himmels verschmilzt. Schnee bedeckte, hohe Berge locken mich nicht so intensiv, sprechen nicht so tiefe Gefühlsschichten in mir an wie das Meer. Dauerhaft leben möchte ich dort nicht, auch wenn sich meine Seele einmal im Jahr mit der kraftvollen Energie des Meeres füllen und nähren muss. Zu Hause fühle ich mich überall dort auf der Welt, wo sich sanfte, grüne Hügel ausbreiten, also auch hier am Rand der Bückeberge und des Weserberglands.
In der Geomantie werden Berge dem männlichen Prinzip, das Meer, das Wasser dem weiblichen zugeordnet. In allen alten Kulturen gab es – und gibt es sicherlich auch heute noch – Archetypen, Göttinnen und Götter, die das Land und seine Landschaften repräsentieren. So ist Leban eine keltisch-irische Meeresgöttin, Namake eine hawaiianisch-polynesische und Nammu oder Namma eine sumerische, die als Mutter aller Gottheiten verehrt wurde.
In einem Tarotspiel, “Daughters of the Moon”, taucht Nammu als Kelch-Königin auf. Ihr wird nährende und schützende Energie zugeordnet, die Fähigkeit, sich selbst zu akzeptieren und auf die eigenen Gefühle zu achten. Auf dieser Basis versteht sie es, auch andere zu bemuttern.
Ich liebe das Spiel mit Assoziationen, Berge und Wasser, männlich und weiblich, Gefühl und Verstand, Archetypen… Was bedeutet es für mich, dass ich das Meer liebe, die grünen Hügel… Im Sommer, in den Ferien ist Zeit, mit Assoziationen zu spielen, sie fließen zu lassen, neue äußere und innere Landschaften zu entdecken.

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