Über das geomantische Wissen der Kogi

Das geomantische Wissen der Kogi, ein indigenes Volk aus der Sierra Nevada de Santa Marta in Kolumbien, überwältigt mich. Vor 25 Jahren habe ich die geomantische Arbeit von Johanna Markl und Marco Pogacnik kennengelernt, und seitdem begleitet mich diese Art, Verbindung mit der Erde und allen Wesen aufzunehmen. Allein und mit Gruppen bin ich im Schaumburger Land und manchmal auch in der weiteren Umgebung unterwegs. Wir haben Kontakt zu den Gewässern aufgenommen, besondere Orte besucht, wie zum Beispiel den Steinbruch auf dem Bückeberg, sind die Kammlinie der Bückeberge entlang gepilgert und vieles mehr.

Und nun lese ich in dem Buch von Lucas Buchholz über das differenzierte geomantische Wissen der Kogi und mir wird klar und deutlich vor Augen geführt, was für absolute Anfänger/innen wir auf diesem Gebiet sind. Während wir schon froh sind, wenn wir die besondere Qualität eines Platzes einigermaßen wahrnehmen können, kennen die Kogi genau die Funktion ihrer heiligen und speziellen Orte. Orte für jedes Tier, jede Pflanze, wo die Urform genährt wird. Orte, wo negative Gedanken hingeschickt werden. Orte, die für die Erde besondere Bedeutung haben, um nur einige zu nennen.

Für die Kogi ist die Funktion der heiligen Orte – in einem Netzwerk verbunden mit allen anderen Orten – die Grundlage für die Ordnung eines Territoriums.

Und um diese Ordnung aufrechtzuerhalten, sind die weisen Männer und Frauen der Kogi in ständiger Verbindung mit den Orten. Sie gleichen Ungleichgewichte aus, mit materiellen oder spirituellen Gaben.

Dieser Umgang mit der Erde und allen Lebewesen macht mich traurig und demütig. Unsere Kontaktaufnahme mit der Erde hier ist gut und wichtig – und es ist gut, wenn auch schmerzlich, sich vor Augen zu führen, an welchem Punkt wir stehen. So viel Wissen ist verloren gegangen oder wird aufgrund einer vermeintlich wissenschaftlichen Denkweise abgewertet. Wir stehen am Anfang – mutig voran!

 

Die Kogis, Hüter der Erde I

Die Kogi sind ein indigenes Volk aus Kolumbien, das erst Ende des letzten Jahrhunderts Kontakt zur westlichen Zivilisation aufgenommen hat. Vier Abgesandte der Kogi habe ich bei einem interspirituellen Dialog in Bad Münder kennenlernen dürfen. „Ich bin nicht hierher gekommen, weil es meine persönliche Entscheidung war, sondern ich bin von meinem Volk dafür ausgebildet und ausgewählt worden,“ sagt einer der Sprecher.

Warum nehmen sie die lange Reise und zahlreiche Veranstaltungen auf sich? Die Kogi verstehen sich als Hüter der Erde. „Sonne und Mond kümmern sich um die Erde, sie sorgen für den Regen, die Pflanzen, die Tiere. Diese Aufgabe wurde im Anfang der Zeit hinterlassen. Sonne und Mond sind wie Mann und Frau, und auch wir Männer und Frauen haben die Aufgabe, uns um die Erde, die Natur zu kümmern.“ Soweit in aller Kürze ein Aspekt ihrer komplexen Philosophie.

Ein besonderes Anliegen ist es den Vertretern des indigenen Volkes, dass der Erdkörper nicht verletzt und ihm nichts entnommen wird, vor allem kein Gold. In den Elementen in der Erde ist nach ihrem Verständnis Lebenskraft hinterlegt, sie geben uns die Kraft, auf der Erde zu leben. Und der Erde geht es schlecht, weil diese Dinge bewegt, entfernt wurden.

„Das Recht der Natur ist es, zu existieren wie am Anfang der Zeit – keine Löcher durch den menschlichen Körper und nicht durch die Erde. Die Gemeinschaften müssen wieder die Verantwortung übernehmen für die heiligen Berge, Flüsse, Seen.“

Ein Großteil ihres angestammten Landes wurde den Kogi geraubt. Um weiter ihrer Aufgabe nachzukommen, und ihren Lebensraum, die Sierra Nevada de Santa Marta, das Herz der Erde, zu schützen, haben sie sich entschlossen, ihr Land zurück zu kaufen, da es derzeit keine anderen Möglichkeiten gibt. Wer den Landrückkauf unterstützen möchte, schaue im Internet nach dem Verein Lebendige Zukunft e.V. Unter Projekte gibt es die nötigen Informationen zum Rückkauf des Landes.

 

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