Sich ins Land fallenlassen wie in eine Hängematte

Nach einer längeren Autofahrt, aus Richtung Hannover kommend, sah ich die Bückeberge am Horizont. In Bad Nenndorf bog ich von der Bundesstraße ab und fuhr über Rodenberg und Soldorf.

Die Straße schlängelt sich hinter Soldorf zum Kamm der Bückeberge, und ich bemerkte, wie ich mit einem Mal tief durchatmete.

Ein Satz kam mir in den Sinn: „Sich ins Land fallenlassen wie in eine Hängematte“. Ja, hier in den grünen Hügeln fühlte ich mich wohl, war ich zu Hause, hier konnte ich mich fallenlassen. Die Anspannung der Autofahrt fiel von mir ab. Es ist ein gutes Gefühl, auch ohne Navi zu wissen, wo es langgeht und in fast jedem Dorf jemanden zu kennen, den man bei einer Autopanne um Hilfe bitten kann.

Auf der weiteren Fahrt Richtung Obernkirchen entlang der kleinen Ortsteile Stadthagens dachte ich daran, wie es Flüchtlingen aus weit entfernten Ländern gehen mag, die weder in der Landschaft Vertrautes entdecken können noch Freunde oder Bekannte am Wegrand haben. Ein afrikanischer Schüler von mir freute sich über jede Pflanze hier, die er aus seinem Heimatland kannte. Auch ein Weg, sich langsam heimisch zu fühlen.

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