Kürzlich träumte ich, dass ich – auf Englisch – eine Arbeit über einen bestimmten historischen Zeitraum in der Vergangenheit schreiben musste. Ich wachte auf, weil ich im Traum darüber nachgrübelte, was Verschleierung auf Englisch heißt. Es fiel mit nicht ein.
Stattdessen fiel mir auf, dass es sich um unsere Zeit, um die Gegenwart handelte, über die ich schrieb. Und was verschleiert werden sollte, waren die wirklich wichtigen Themen unserer Zeit: die Klimakrise, die Ungleichheit zwischen Arm und Reich, die Militarisierung.
Stattdessen beobachtete ich träumend, wie wir abgelenkt und in Spannung gehalten werden durch das politische Theater, das täglich durch die Medien geistert. Trump ist der größte Trumpf, er liefert die beste Show ab, um uns in Atem zu halten. Da kommen Putin und andere kaum mit.
Lasst uns unsere Aufmerksamkeit und Emotionen abziehen von dieser Bühne und uns wieder den wirklich wichtigen Themen der Gegenwart zuwenden: der Klimakrise, der sozialen Ungleichheit, der Militarisierung.
Cornelia
Blog Einträge von Cornelia
Wo ist die Sehnsucht nach einer friedlichen Welt geblieben?
In den 70er und 80er Jahren war die Sehnsucht nach Frieden groß. Joan Baez Song „We shall overcome… we shall live in peace..“ wurde auch in Deutschland populär. Die Kleidung wurde bunt, die Haare länger, die Mauer fiel Ende der 80er. Wo ist die Aufbruchstimmung dieser Jahre geblieben? Eine friedliche Welt schien damals so nah zu sein.
Noch 2015 war etwas davon zu spüren. „Wir schaffen das!“ war der Tenor, als viele Flüchtlinge nach Europa und natürlich auch nach Deutschland kamen. Und wir haben es geschafft und schaffen es immer noch.
Wir, die im letzten Jahrhundert jung waren, gehören heute zu den Alten oder Älteren. Jetzt scheint Angst die allgemeine Stimmung zu dominieren. Wie konnte es soweit kommen? Liegt es daran, dass unsere Gesellschaft von älteren Menschen dominiert wird, und diese im allgemeinen ängstlicher sind? Liegt es an dem Auf und Ab der Wirtschaft, die sich gerade in einem Ab befindet und es kaum andere Möglichkeiten als Aufrüstung zu geben scheint, um wieder ins Auf zu kommen?
Utopien sind derzeit wenig gefragt, alte, längst überholte Rezepte, die angeblich alternativlos sind, haben Hochkonjunktur. Dabei gibt es keine Alternativlosigkeit, nicht nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse! Wo ist die Sehnsucht nach einem friedlichen Zusammenleben vergraben, die Sehnsucht, die die Kraft gibt, nach neuen Wegen zu suchen und diese auch zu beschreiten?
Der Schriftsteller Saint-Exupéry hat einmal gesagt: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen. Sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
Lasst uns der Sehnsucht nach Frieden wieder Platz einräumen in unseren Leben!
Bin ich spirituell, wenn ich meditiere?
Spiritualität ist der Funke, das innere Licht. Wenn jemand seiner inneren Stimme, dem zündenden Funken, folgt und diese Berufung lebt, lebt er/sie ein spirituelles Leben.
Die erste und wichtigste Aufgabe, die der Schamane Hyemeyohsts als junger Mann von seiner schamanischen Lehrerin bekommen hat, lautete: Was ist Leben? Es dauerte Jahre, bis er ein Verständnis für Leben entwickelte.
Ja, was ist Leben überhaupt? Lebe ich oder überlebe ich, schleppe mich durch den Tag, warte aufs Wochenende? Es fiel mir nicht leicht, mir einzugestehen, dass ich lange nur überlebt habe. Auch jetzt überlebe ich manchmal nur – vielleicht ist das in unserer Gesellschaft nicht anders möglich. Doch die echten Lebenszeiten dehnen sich mehr und mehr aus…
Meditation, Visionssuchen in der Wildnis und zahlreiche andere Methoden können dabei unterstützen, Verbindung zur eigenen Wahrheit zu finden. Zu dem inneren Kern, der uns Feuer und Flamme sein lässt für dieses Leben.
Durchs Meditieren ist man/frau nicht per se spirituell. Es ist nur eine Methode, um den eigenen Weg zu finden. Die eigene Lebensaufgabe. Das eigene Leben.
Ausstellung Gedankenimpulse zum Thema Frieden
Die Mitarbeit in einer Friedensinitiative hilft mir, die ständigen Nachrichten über Kriege und Krisen in aller Welt zu verarbeiten. Die Gespräche und unser konkretes Tun wirken entlastend. Am 10. September haben wir eine Ausstellung mit Gedanken und Impulsen zum Thema Krieg und Frieden in der Stiftskirche Obernkirchen aufgebaut. Gedanken, die wir uns bei unseren Treffen gemacht haben. Impulse von verschiedenen Gruppen und Organisationen, die sich für Frieden einsetzen. Ein Büchertisch mit Informationsmaterial und Büchern zum Mitnehmen lädt zum Stöbern ein.
Gedankenimpulse zum Thema Frieden ist der Titel der Ausstellung. Bis zum 9.11.25 ist sie zu den Öffnungszeiten der Kirche am Samstag und Sonntag von 15-17 Uhr zu besichtigen. Für Gruppen und Schulklassen auch auf Anfrage.
Verbindung aufnehmen, in Einklang kommen
Als ich kürzlich im Wald war, fiel mir plötzlich auf, dass ich überhaupt nicht wahrgenommen hatte, wo ich lang gelaufen war. Ich hatte nicht bemerkt, ob noch reife Brombeeren an den Sträuchern am Wegrand hingen und ob die ersten Esskastanien schon von den Bäumen gefallen waren. Ich war nur im Kopf gewesen, wo sich ein sorgenvolles Gedankenkarussell drehte.
Schluss damit, sagte ich mir. Wie kann ich nur in Verbindung mit all den lebendigen Wesen um mich herum kommen? Zuerst über den Körper, spürte ich und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Zweige streiften meine Schulter, und ich berührte die Blätter, ihre zarten Adern, hob eine Kastanie vom Boden auf und fühlte ihre glatte dunkelbraune Haut in meiner Hand.
Ich bemerkte, wie sich meine Gefühlswelt langsam veränderte. Die Sorgen, mit denen ich mich beschäftigt hatte, verflüchtigten sich und machten einer stillen Freude Platz. Einer freudigen Präsenz, wie ich sie jetzt auch um mich herum wahr nahm.
Nicht nur über den Körper und die Gefühle kannst du in Verbindung mit uns treten, vernahm ich eine innere Stimme. Auch auf der mentalen Ebene, über deine Gedanken. Konzentriere dich einfach auf das, was dir begegnet. Schau dir den Baum dort an, es ist eine alte Birke, sie leidet sehr unter der Trockenheit. Daneben kommt schon ein neuer Spross hoch, das Leben geht weiter, auch wenn das Alte abstirbt.
Über meinen Körper, die Emotionen und Gedanken empfand ich eine immer tiefere Verbundenheit mit all dem Leben im Wald. Als ich mich auf den Heimweg machte, war ich in Einklang mit mir selbst und allen Wesen.
Es wird gebaut
In meiner Nachbarschaft wird gebaut. Jeden Morgen um acht Uhr rückt pünktlich der Bagger an und beginnt, das Erdreich aufzureißen. Der Brummton begleitet mich seit einer Woche, ab und zu ist auch ein scharfes Schleifen zu vernehmen.
Eine Nachbarin erzählte, dass sie an dem Tag, als das Baggern begann, ein starkes Vibrieren in ihrem Haus bemerkte und ihr schlecht wurde. Mich überfiel am zweiten Tag eine merkwürdige Unlust und Grämeligkeit, die ich mir nicht recht erklären konnte. Könnten diese Unpässlichkeiten mit den Erdarbeiten zu tun haben?
Geomanten wie Marco Pogacnik haben beobachtet, wie sensibel die unsichtbaren Erdbewohner wie Zwerge, Blumenelfen und andere auf Veränderungen reagieren. Sie ziehen sich im Allgemeinen von den betroffenen Orten zurück. Ein immenser Verlust, da sie Träger des Bewusstseins der Erde sind.
Wenn ich mir vorstelle, dass dann nur die nackte Erde ohne Bewusstsein, Licht und Leuchten zurückbleibt, wage ich kaum, mir die Auswirkungen auf uns Menschen auszumalen. Wie soll ein Kontakt mit der Erde entstehen, wenn da kein lebendiges Gegenüber ist?
Baumaßnahmen werden immer wieder nötig sein. Es gibt die Möglichkeit, diese geomantisch zu begleiten und im Einklang mit den unsichtbaren Wesen durchzuführen, die diese Erde bevölkern und lebendig halten.
Was der Steinbruch auf dem Bückeberg erzählt
Bei Regenwetter waren wir im alten Steinbruch auf dem Bückeberg bei Obernkirchen. Wieder einmal bedauerte ich, dass dort seit ein paar Jahren erneut Steine abgebaut werden und ein kleines Paradies zerstört wurde, in dem Heidekraut, junge Birken und Pilze wuchsen. An einem geschützten Platz sitzend, erzählte mir der Steinbruch folgende Geschichte:
„Unsere Steine wurden abgebaut und als Bremer Sandstein in alle Welt verschifft. In den Steinen sind Informationen aus anderen Welten gespeichert, die dazu beigetragen haben, die Technisierung in Gang zu setzen. Das war vor Jahrhunderten eine notwendige Entwicklung. Jetzt ist diese Periode an einen Punkt gelangt, wo sie ins Negative umschlägt, und der Abbau sollte gestoppt werden.
Die Erde ist aus dem Erdzeitalter ins Luftzeitalter übergegangen. Ihr nennt es auch Wassermannzeitalter. Diese neuen Energien, die Kräfte des Planeten Uranus, müssen genutzt werden, um Materie und Spiritualität miteinander zu verbinden.
Luftzeitalter bedeutet nicht, dass ihr jetzt abheben könnt. Im Gegenteil, erdet euch richtig, nehmt Verbindung mit der lebendigen Erde auf, ganz real, handfest, nicht nur im Kopf. Die Erde lehrt euch Spiritualität, wenn ihr auf sie hört. Nutzt die geistigen Kräfte von Uranus, die Fähigkeit zur Kommunikation, um mit ihr ins Gespräch zu kommen.“
Für mich war eine Visionssuche in der Wildnis ein entscheidender Auslöser, um mit der Erde ins Gespräch zu kommen. Ein paar Tage allein im Wald – und plötzlich öffnen sich die Sinne für die Sprache der Bäume, Steine, Ameisen und Wolken.
Was ist heilsam für dich?
Sonntagmorgen. Mit einer Freundin komme ich ins Gespräch darüber, was jede von uns als heilsam empfindet. Ich erzähle, dass ich früher im Sommer fast jeden Sonntagmorgen schwimmen gegangen bin. In ein wunderschönes Waldschwimmbad.
Wenn über mir der blaue Himmel strahlte, ringsum die Bäume in sattem Grün leuchteten, und ich schwerelos durchs Wasser glitt, fühlte ich mich eins mit Gott und der Welt. Kümmernisse fielen von mir ab, und wenn ich zuvor unglücklich gewesen war, war ich nach dem Bad versöhnt mit mir, anderen Menschen und dem Leben.
Die Freundin erzählt, dass sie Ähnliches in einer völlig anderen Situation erlebt. Sie ist in einer ländlichen, katholisch geprägten Umgebung aufgewachsen. Nicht mit einem strafenden, sondern einem liebevollen Gott. Wenn sie heute in die Kirche und zur Kommunion geht, fällt aller Unmut von ihr ab, und sie kann das Leben wieder genießen.
Wie stärkend es ist, solch eine Erfahrung machen zu können. In unterschiedlichen Formen erlebten wir beide dasselbe, das Gefühl von Einssein mit dem Leben trotz aller Schwierigkeiten.
Wie können wir Frieden in die Welt bringen?
Immer wieder bewegt mich die Frage, was wir tun können, um Frieden in die Welt zu bringen. Organisationen wie „Ohne Rüstung leben“ oder „Ziviler Friedensdienst (ZFD)“ unterstützen, im Umgang mit anderen auf gewaltfreie Kommunikation achten, Gespräche führen über die Möglichkeiten und Chancen gewaltfreien Widerstands, selber innerlich ruhig und friedlich werden… Aber kann das alles sein?
Eine Freundin machte zu dieser Frage eine schamanische Reise, um Wesen aus der nichtalltäglichen Wirklichkeit – manche bezeichnen sie als Engel, andere als Spirits – um Rat und Hilfe zu bitten. Sie kam aus einer leichten Trance mit folgender Antwort zurück: Jede und jeder sollte das tun, was er oder sie am besten kann. Wofür wir auf die Welt gekommen sind. Also das, was unsere Lebensaufgabe ist.
Ich habe junge Menschen erlebt, die geradezu verzweifelt nach ihrer Lebensaufgabe suchten, als es an die Berufswahl ging. Ein Beruf kann, aber muss nicht die Lebensaufgabe sein. Und muss auch nicht bis ans Lebensende ausgeübt werden. Manchmal geht es einfach erst einmal darum, sich in der Welt zu verankern und im Leben zu erden. Um dann weiter zu sehen, wohin das Herz uns führt.
Und das soll zu einer friedlichen Welt führen? Probieren wir es aus, bislang ist dieser Weg noch wenig begangen worden.
Kennt ihr die Namen der Gewässer, von denen euer Wasser kommt?
In diesem Sommer plätschert zum ersten Mal seitdem ich sie kenne, seit über 30 Jahren, die Schachtquelle hinter dem Schwimmbad in Obernkirchen nicht mehr. Hat sich der Verlauf der Quelle verlagert oder ist es eine Folge des Klimawandels? Den Kindern aus dem Waldkindergarten neben der Quelle fehlt sicher das muntere Bächlein.
Ein Förster sagte mir einmal, er würde aus jedem Gewässer im Bückeberg trinken. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, ob das immer sinnvoll ist. Sinnvoll ist es aber auf jeden Fall, zu wissen, woher das Wasser kommt, das aus unserem Wasserhahn fließt. Niria Alicia, eine indigene Aktivistin aus Nordamerika, ruft dazu auf, die Namen der Gewässer zu kennen, von denen unser Wasser kommt. Es fällt leichter, das zu schützen, was wir kennen und lieben.
Vor über 100 Jahren wurde das gesamte Wasser Obernkirchens noch aus dem Hühnerbach entnommen. Heute kommt unser Trinkwasser in Obernkirchen zum Teil aus zwei tiefen Brunnen im Stiftswald und zum Teil aus der Weserniederung. Das Wasser aus dem Wesergebiet ist aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung ziemlich nitrathaltig und wird daher mit anderem Wasser gemischt.
Und woher kommt euer Wasser??