Was der Steinbruch auf dem Bückeberg erzählt

Bei Regenwetter waren wir im alten Steinbruch auf dem Bückeberg bei Obernkirchen. Wieder einmal bedauerte ich, dass dort seit ein paar Jahren erneut Steine abgebaut werden und ein kleines Paradies zerstört wurde, in dem Heidekraut, junge Birken und Pilze wuchsen. An einem geschützten Platz sitzend, erzählte mir der Steinbruch folgende Geschichte:
„Unsere Steine wurden abgebaut und als Bremer Sandstein in alle Welt verschifft. In den Steinen sind Informationen aus anderen Welten gespeichert, die dazu beigetragen haben, die Technisierung in Gang zu setzen. Das war vor Jahrhunderten eine notwendige Entwicklung. Jetzt ist diese Periode an einen Punkt gelangt, wo sie ins Negative umschlägt, und der Abbau sollte gestoppt werden.
Die Erde ist aus dem Erdzeitalter ins Luftzeitalter übergegangen. Ihr nennt es auch Wassermannzeitalter. Diese neuen Energien, die Kräfte des Planeten Uranus, müssen genutzt werden, um Materie und Spiritualität miteinander zu verbinden.
Luftzeitalter bedeutet nicht, dass ihr jetzt abheben könnt. Im Gegenteil, erdet euch richtig, nehmt Verbindung mit der lebendigen Erde auf, ganz real, handfest, nicht nur im Kopf. Die Erde lehrt euch Spiritualität, wenn ihr auf sie hört. Nutzt die geistigen Kräfte von Uranus, die Fähigkeit zur Kommunikation, um mit ihr ins Gespräch zu kommen.“
Für mich war eine Visionssuche in der Wildnis ein entscheidender Auslöser, um mit der Erde ins Gespräch zu kommen. Ein paar Tage allein im Wald – und plötzlich öffnen sich die Sinne für die Sprache der Bäume, Steine, Ameisen und Wolken.

Was ist heilsam für dich?

Sonntagmorgen. Mit einer Freundin komme ich ins Gespräch darüber, was jede von uns als heilsam empfindet. Ich erzähle, dass ich früher im Sommer fast jeden Sonntagmorgen schwimmen gegangen bin. In ein wunderschönes Waldschwimmbad.
Wenn über mir der blaue Himmel strahlte, ringsum die Bäume in sattem Grün leuchteten, und ich schwerelos durchs Wasser glitt, fühlte ich mich eins mit Gott und der Welt. Kümmernisse fielen von mir ab, und wenn ich zuvor unglücklich gewesen war, war ich nach dem Bad versöhnt mit mir, anderen Menschen und dem Leben.
Die Freundin erzählt, dass sie Ähnliches in einer völlig anderen Situation erlebt. Sie ist in einer ländlichen, katholisch geprägten Umgebung aufgewachsen. Nicht mit einem strafenden, sondern einem liebevollen Gott. Wenn sie heute in die Kirche und zur Kommunion geht, fällt aller Unmut von ihr ab, und sie kann das Leben wieder genießen.
Wie stärkend es ist, solch eine Erfahrung machen zu können. In unterschiedlichen Formen erlebten wir beide dasselbe, das Gefühl von Einssein mit dem Leben trotz aller Schwierigkeiten.

Wie können wir Frieden in die Welt bringen?

Immer wieder bewegt mich die Frage, was wir tun können, um Frieden in die Welt zu bringen. Organisationen wie „Ohne Rüstung leben“ oder „Ziviler Friedensdienst (ZFD)“ unterstützen, im Umgang mit anderen auf gewaltfreie Kommunikation achten, Gespräche führen über die Möglichkeiten und Chancen gewaltfreien Widerstands, selber innerlich ruhig und friedlich werden… Aber kann das alles sein?
Eine Freundin machte zu dieser Frage eine schamanische Reise, um Wesen aus der nichtalltäglichen Wirklichkeit – manche bezeichnen sie als Engel, andere als Spirits – um Rat und Hilfe zu bitten. Sie kam aus einer leichten Trance mit folgender Antwort zurück: Jede und jeder sollte das tun, was er oder sie am besten kann. Wofür wir auf die Welt gekommen sind. Also das, was unsere Lebensaufgabe ist.
Ich habe junge Menschen erlebt, die geradezu verzweifelt nach ihrer Lebensaufgabe suchten, als es an die Berufswahl ging. Ein Beruf kann, aber muss nicht die Lebensaufgabe sein. Und muss auch nicht bis ans Lebensende ausgeübt werden. Manchmal geht es einfach erst einmal darum, sich in der Welt zu verankern und im Leben zu erden. Um dann weiter zu sehen, wohin das Herz uns führt.
Und das soll zu einer friedlichen Welt führen? Probieren wir es aus, bislang ist dieser Weg noch wenig begangen worden.

Kennt ihr die Namen der Gewässer, von denen euer Wasser kommt?

In diesem Sommer plätschert zum ersten Mal seitdem ich sie kenne, seit über 30 Jahren, die Schachtquelle hinter dem Schwimmbad in Obernkirchen nicht mehr. Hat sich der Verlauf der Quelle verlagert oder ist es eine Folge des Klimawandels? Den Kindern aus dem Waldkindergarten neben der Quelle fehlt sicher das muntere Bächlein.
Ein Förster sagte mir einmal, er würde aus jedem Gewässer im Bückeberg trinken. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, ob das immer sinnvoll ist. Sinnvoll ist es aber auf jeden Fall, zu wissen, woher das Wasser kommt, das aus unserem Wasserhahn fließt. Niria Alicia, eine indigene Aktivistin aus Nordamerika, ruft dazu auf, die Namen der Gewässer zu kennen, von denen unser Wasser kommt. Es fällt leichter, das zu schützen, was wir kennen und lieben.
Vor über 100 Jahren wurde das gesamte Wasser Obernkirchens noch aus dem Hühnerbach entnommen. Heute kommt unser Trinkwasser in Obernkirchen zum Teil aus zwei tiefen Brunnen im Stiftswald und zum Teil aus der Weserniederung. Das Wasser aus dem Wesergebiet ist aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung ziemlich nitrathaltig und wird daher mit anderem Wasser gemischt.
Und woher kommt euer Wasser??

Ein halbes Pfund Frieden

Es war bei einem Einkauf in Stadthagen. Ich benötigte dieses und jenes, was mir der freundliche Verkäufer gerne herbeischaffte. „Und wie wäre es noch mit einem halben Pfund Frieden?“ meinte er, als ich mein Portemonnaie zückte. „Ein ganzes Pfund würde ich auch nehmen,“ erwiderte ich. „Ach, den anderen müssen wir ja auch noch etwas lassen,“ war seine Antwort.
Frohen Mutes verließ ich das Geschäft. Es freute mich, dass es noch andere Menschen gibt, die sich nach Frieden sehnen. Und die sich vielleicht auch vorstellen können, dass Frieden nicht nur mit militärischer Stärke erreicht werden kann.
Hoffnung auf eine friedlichere Welt machte mir auch der Artikel in einem großen bundesdeutschen Nachrichtenmagazin mit dem Titel „Ziviler Widerstand statt Aufrüstung“. Der Autor hält ein Plädoyer für einen aufgeklärten Pazifismus. Landesverteidigung: ja. Alles was darüber hinausgeht, wie zum Beispiel Atomwaffen, die bis Moskau reichen: nein.
Beeindruckt hat mich sein Hinweis auf eine umfangreiche Studie der US-amerikanischen Wissenschaftlerinnen Chenoweth und Stephan. Die beiden haben über 300 Fälle von bewaffnetem und zivilem Widerstand untersucht und kamen zu einem Ergebnis, das sie selbst überraschte. Gewaltfreie Gegenwehr war in den letzten 100 Jahren beinahe doppelt so erfolgreich wie bewaffneter Widerstand.

Was können wir Kriegsvorbereitungen entgegensetzen?

Als erstes fallen mir natürlich Friedensinitiativen, politische und gesellschaftliche Schritte ein. In einer schamanischen Reise erhielt ich eine weitere Antwort: „Konzentriert euch auf eure unmittelbare Wahrnehmung.“
Schön und gut, dachte ich. Und behielt eine gewisse Skepsis zurück, ob und wie uns diese Lehre hier und heute weiterhelfen kann.
Meine Skepsis begann, sich aufzulösen, als mir der Zufall zwei Hinweise zuspielte, die mir ein neues Verständnis ermöglichten. Mir fiel die Aussage einer schamanischen Lehrerin in die Hände, die gesagt hatte, dass Heilen immer mit Wahrnehmung zu tun hat. Und um die Heilung einer Entwicklung, die im Weltkrieg enden kann, geht es ja letztendlich. Außerdem hörte ich in einem Podcast einen Astrologen, der darüber sprach, dass wirkliche Wahrnehmung zu einer Gegenbewegung gegen schablonenhaftes Denken führen kann.
Wer sich und seine Umgebung aufmerksam wahr-nimmt und diese Beobachtungen auch artikuliert, ist besser gefeit gegen Allgemeinplätze. Beispiel: „Die Araber wollen doch nur unser Sozialsystem abzocken.“ – Wahrnehmung und Antwort: „Mein arabischer Nachbar arbeitet 10,12 Stunden am Tag in seinem Laden.“ Und so weiter…
Diese Methode lässt sich auch auf Worte und Taten von Politiker/innen anwenden. Manche reden von Frieden und bereiten Krieg vor. Was höre ich und was beobachte ich? Was nehme ich wirklich wahr?
Wahr-nehmen kann von Illusionen und Wunschdenken heilen. Und wenn wir unsere Wahrnehmungen aussprechen und mit anderen teilen, ist das ein Schritt, menschenfeindlichem Verhalten etwas entgegenzusetzen.

Die sanfte Kraft der Mondin

Seit ein paar Tagen ist die zunehmende Mondsichel wieder am Himmel zu sehen. Sanfte Kraft verströmend steht sie gegen Abend im Westen. Die Kraft des Wandels ist es, die uns der Mond vermittelt. Er nimmt zu, rundet sich, dann ein Stillstand, ein Höhepunkt: Vollmond. Und dann nimmt er wieder ab bis zu einem neuen Wendepunkt, dem Neumond oder Dunkelmond.
Wenn wir möchten, dass etwas wächst in unserem Leben, sollten wir die Zeit des zunehmenden Mondes dafür nutzen. Mein tiefer Wunsch ist es, dass wir Menschen in einen friedlicheren Zustand hineinwachsen. Diesen Wunsch gebe ich der Mondin mit. Und bitte sie, ihre Wandlungskräfte in unsere menschlichen Herzen fließen und Sanftheit in uns wachsen zu lassen.

25.6.25 – Neumond im Krebs

Heute, Mittwoch, 25.6.25, steht der Neumond im Sternzeichen Krebs. In diesem Zeichen heißt es: sich zu Hause fühlen. Und zwar bei sich selbst und mit sich selbst zu Hause fühlen. Im eigenen Körper. Den eigenen Gefühlen. Dem eigenen Denken und der ureigensten Spiritualität.
Schneide ich mir Gedanken oder Gefühle ab, weil sie nicht opportun sind? Nicht dem entsprechen, was üblicherweise zu einem Thema oder in einer Situation gesagt und gefühlt wird?
Kleide ich meinen Körper so, wie es mir entspricht? Ok, manchmal muss man Kompromisse schließen. Ich würde am liebsten den ganzen Tag in meinen ollen Gartenklamotten rumlaufen, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Doch wenn ich „in die Stadt“ gehe (eher ein Städtchen, 10.000 Einwohner), ziehe ich etwas anderes an. Und bin mir dabei bewusst, dass ich einen gesellschaftlichen Kompromiss eingehe. Mich in gewisser Weise verkleide.
Am wichtigsten scheint es mir zu sein, genau auf die ureigensten spirituellen Bedürfnisse zu achten. Das ist sicher am schwersten. Wer hat das schon gelernt in unserer Gesellschaft. Orte oder Situationen, in denen sich ein Gefühl von Ganzheit und Einheit in mir ausbreitet, haben für mich eine spirituelle Qualität. Im Gottesdienst ist das nicht der Fall. Im Wald hingegen schon.

Gemeinsam die Sommersonnenwende feiern

Wer möchte gerne im Kreis mit anderen Menschen das Fest der Sommersonnenwende feiern? Der Großmütterkreis der Externsteine lädt auf die Wiese unterhalb der mächtigen Felsen ein. Treffpunkt ist am Samstag, 21. Juni 2025 um 13 Uhr.
Die Großmütter laden dazu ein, die Fülle und Schönheit des Lebens zu feiern, mitzubringen sind Früchte, Blumen, Lieder…
Wenn ihr euch fragt, wie man sich in diesen Zeiten noch freuen und feiern kann, dann denkt daran: Es hilft unserer Erde, unserer Gemeinschaft und allen Wesen nicht, wenn wir im Leid versinken. Dann sinkt auch die Energie, nichts ändert sich zum Positiven.
Wenn wir mitfühlen mit allen Wesen und gleichzeitig dafür sorgen, dass es uns gut geht, steigt die Energie. Und damit unsere Fähigkeit, uns zum Wohle aller einzusetzen.
Also lasst uns gemeinsam das Leben feiern, singen, beten, tanzen!

Berlin vor 100 Jahren. Und heute?

Gerade lese ich ein Buch von Klaus Mann (Sohn von Thomas Mann), das im Berlin der 20er, Anfang 30er Jahre im 20.Jahrhundert spielt. Vieles könnte heute genauso beschrieben werden. Zum Beispiel Sonja auf dem Kurfürstendamm, wo „unendlich viele aggressive Reize, feinste Schwingungen, die bissen und enervierten“ auf sie zukommen. Coole junge Leute, ältere Menschen, die sie für gefühllos halten. Freie Liebe, Schwulentreffs. Und Politik.
Als ich die politischen Äußerungen lese, locker dahingeworfen auf Parties Anfang der 30er Jahre, also vor fast 100 Jahren, erschrecke ich. Man sollte in die Schweiz auswandern und dort in Ruhe abwarten, was in Deutschland passiert, sagt da jemand. Noch vor Hitlers Machtergreifung. Was wussten die Menschen, was spürten sie?
Und wie ist es heute? Wenn heute Politiker sagen, in vier Jahren müssen wir kriegstüchtig sein. Nehmen wir das ernst? Stellen wir uns vor, dass tatsächlich Krieg „ausbrechen“ könnte? Und wer lässt ihn „ausbrechen“, von der Leine los? Ist uns bewusst, dass Bückeburg mit dem militärischen Hubschrauber-Ausbildungszentrum bevorzugtes Angriffsziel sein kann? So wie Industrieanlagen, Eisenbahnen, Autobahnen…
Wer die Aussagen von Politikern, das eigene Leben und das von Kindern und Enkelkindern ernst nimmt, kann nur eins tun: sich gegen Militarisierung und Krieg aussprechen. Sicherheit muss neu gedacht werden.
P.S. Das Buch von Klaus Mann heißt „Treffpunkt im Unendlichen“ und ist 1932 erstmals erschienen

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