Was ist eigentlich – alternativ?

In einer Rubrik in diesem Blog schreibe ich über alternative Projekte im Schaumburger Land. Aber was bedeutet das eigentlich – alternativ?

Bioläden, biologische Landwirtschaft, Sonnenenergie, vegetarische oder vegane Ernährung, Naturheilverfahren… Das blitzt als erstes auf. Doch viel mehr gehört dazu: Car-sharing, Fahrradfahren, Fairer Handel, Frauenhäuser, Internationale Gärten, Kultur- und Kommunikationszentren, Meditation und Yoga, Repair Cafés, Tauschringe, Umsonstläden, Waldkindergärten…

Diese Projekte entwickeln auf verschiedenen Ebenen Alternativen zu einem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, das auf ewiges Wachstum und Materialismus setzt und die Gewinnmaximierung der Unternehmen vor das Gemeinwohl, also die wahre Bedürfnisbefriedigung der Menschen, stellt. Oft sind die Projekte gegen den herrschenden Trend entstanden, doch einige sind inzwischen so selbstverständlich geworden, dass sie „voll im Trend“ liegen. Meditation wurde in den 70er Jahren noch als gefährlich deklariert, vegetarische Ernährung war etwas für Sonderlinge. Die Zeiten haben sich geändert, es gibt kaum einen gesellschaftlichen Bereich, in dem sich nicht mehr oder weniger anerkannte alternative Projekte etabliert haben.

Was ist das Alternative an diesen Projekten, wenn sie zum Teil sogar ihren Platz im Mainstream gefunden haben? Das Besondere ist die Ausrichtung auf ein gutes, würdiges Leben für alle, was die Vielzahl an Einrichtungen für benachteiligte Gruppen erklärt. Und in etlichen Projekten geht es nicht nur um uns Menschen, sondern um ein gutes Leben für alle Wesen, Pflanzen, Tiere, die Erde in ihrer ganzen Vielfalt, ohne die auch wir Menschen nicht leben können. Das WIR steht im Vordergrund, nicht das Ich, sei es in der Verbindung zu anderen Menschen oder der Verbindung von uns Menschen zu allen anderen Lebewesen und der Erde.

Beharrlich wächst etwas Neues, auf so vielen Gebieten. Es wird Zeit für Vernetzung! Auch wenn jemand im Eine-Weltladen aktiv ist, veganer Ernährung gegenüber jedoch skeptisch. Oder Fahrrad fährt, aber nie in einen Umsonstladen gehen würde – es wird Zeit, zu erkennen, dass wir alle Teil einer Bewegung sind, einer großen Veränderung, jede und jeder im eigenen Bereich und mit den eigenen Möglichkeiten. Niemand ist für sich allein 100%ig, aber alle zusammen sind wir 150%ig!

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