In den 70er und 80er Jahren war die Sehnsucht nach Frieden groß. Joan Baez Song „We shall overcome… we shall live in peace..“ wurde auch in Deutschland populär. Die Kleidung wurde bunt, die Haare länger, die Mauer fiel Ende der 80er. Wo ist die Aufbruchstimmung dieser Jahre geblieben? Eine friedliche Welt schien damals so nah zu sein.
Noch 2015 war etwas davon zu spüren. „Wir schaffen das!“ war der Tenor, als viele Flüchtlinge nach Europa und natürlich auch nach Deutschland kamen. Und wir haben es geschafft und schaffen es immer noch.
Wir, die im letzten Jahrhundert jung waren, gehören heute zu den Alten oder Älteren. Jetzt scheint Angst die allgemeine Stimmung zu dominieren. Wie konnte es soweit kommen? Liegt es daran, dass unsere Gesellschaft von älteren Menschen dominiert wird, und diese im allgemeinen ängstlicher sind? Liegt es an dem Auf und Ab der Wirtschaft, die sich gerade in einem Ab befindet und es kaum andere Möglichkeiten als Aufrüstung zu geben scheint, um wieder ins Auf zu kommen?
Utopien sind derzeit wenig gefragt, alte, längst überholte Rezepte, die angeblich alternativlos sind, haben Hochkonjunktur. Dabei gibt es keine Alternativlosigkeit, nicht nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse! Wo ist die Sehnsucht nach einem friedlichen Zusammenleben vergraben, die Sehnsucht, die die Kraft gibt, nach neuen Wegen zu suchen und diese auch zu beschreiten?
Der Schriftsteller Saint-Exupéry hat einmal gesagt: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen. Sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
Lasst uns der Sehnsucht nach Frieden wieder Platz einräumen in unseren Leben!