Über Stress

Neulich erzählte meine Yogalehrerin, dass sie keinen Stress hätte. Erstaunte Fragen einiger Teilnehmerinnen: „Wie kommt`s? Nur durch Yoga?“
Daraufhin erzählte sie, was sie in ihrer Ausbildung über Stress gelernt hat. Stress entsteht, wenn Tun und Denken auseinanderdriften. Wenn man/frau am Telefonieren ist und dabei denkt, eigentlich müsste ich noch eben die Wäsche machen. Oder endlich kochen. Oder dies oder das…
„Das ist ein Grund, warum ich euch beim Yoga immer wieder daran erinnere, im Hier und Jetzt zu sein. Nachzuspüren. Das Denken auf später zu verschieben,“ fügt sie an. „Man kann sowieso nur eins nach dem anderen machen, und wenn ich das ganz bewusst mache, habe ich keinen Stress.“

Warten…

Früher, als ich klein war, hieß es in der Zeit vor Weihnachten: warten auf den Nikolaus, aufs Christkind, auf den Weihnachtsmann. Heute heißt es: warten auf das Ende von Corona, der Corona-Maßnahmen.

Sind wir denn ewig im Zustand des Wartens gefangen, von der Kindheit bis ins hohe Alter? Es fällt mir schwer, aus dem Zustand des Wartens herauszukommen. Auch wenn es nicht Corona ist, was mich in erster Linie beschäftigt, so warte ich doch ständig auf irgendetwas, wenn ich mir meinen Zustand bewusst mache. Auf einen Anruf, auf sonniges Wetter, auf Regen, auf den 1., wenn wieder Geld auf dem Konto ist, auf Zeit zum Meditieren, auf das Ende der Meditation, wenn ich dabei bin… Meist ist das ein nahezu unbewusstes Warten, nichts Dringliches, eher so etwas wie ein permanenter Zustand, der mir erst bewusst wird, wenn ich darüber nachdenke.

Ich hoffe, jetzt erwartet niemand eine ideale Lösung von mir, wie man aus diesem Zustand heraus und ganz ins Hier und Jetzt kommen kann. Vorschläge von verschiedensten Seiten gibt es ja genug… Gleich hole ich meine Yogamatte raus…

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner