Ausstellung Gedankenimpulse zum Thema Frieden

Die Mitarbeit in einer Friedensinitiative hilft mir, die ständigen Nachrichten über Kriege und Krisen in aller Welt zu verarbeiten. Die Gespräche und unser konkretes Tun wirken entlastend. Am 10. September haben wir eine Ausstellung mit Gedanken und Impulsen zum Thema Krieg und Frieden in der Stiftskirche Obernkirchen aufgebaut. Gedanken, die wir uns bei unseren Treffen gemacht haben. Impulse von verschiedenen Gruppen und Organisationen, die sich für Frieden einsetzen. Ein Büchertisch mit Informationsmaterial und Büchern zum Mitnehmen lädt zum Stöbern ein.
Gedankenimpulse zum Thema Frieden ist der Titel der Ausstellung. Bis zum 9.11.25 ist sie zu den Öffnungszeiten der Kirche am Samstag und Sonntag von 15-17 Uhr zu besichtigen. Für Gruppen und Schulklassen auch auf Anfrage.

Verbindung aufnehmen, in Einklang kommen

Als ich kürzlich im Wald war, fiel mir plötzlich auf, dass ich überhaupt nicht wahrgenommen hatte, wo ich lang gelaufen war. Ich hatte nicht bemerkt, ob noch reife Brombeeren an den Sträuchern am Wegrand hingen und ob die ersten Esskastanien schon von den Bäumen gefallen waren. Ich war nur im Kopf gewesen, wo sich ein sorgenvolles Gedankenkarussell drehte.
Schluss damit, sagte ich mir. Wie kann ich nur in Verbindung mit all den lebendigen Wesen um mich herum kommen? Zuerst über den Körper, spürte ich und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Zweige streiften meine Schulter, und ich berührte die Blätter, ihre zarten Adern, hob eine Kastanie vom Boden auf und fühlte ihre glatte dunkelbraune Haut in meiner Hand.
Ich bemerkte, wie sich meine Gefühlswelt langsam veränderte. Die Sorgen, mit denen ich mich beschäftigt hatte, verflüchtigten sich und machten einer stillen Freude Platz. Einer freudigen Präsenz, wie ich sie jetzt auch um mich herum wahr nahm.
Nicht nur über den Körper und die Gefühle kannst du in Verbindung mit uns treten, vernahm ich eine innere Stimme. Auch auf der mentalen Ebene, über deine Gedanken. Konzentriere dich einfach auf das, was dir begegnet. Schau dir den Baum dort an, es ist eine alte Birke, sie leidet sehr unter der Trockenheit. Daneben kommt schon ein neuer Spross hoch, das Leben geht weiter, auch wenn das Alte abstirbt.
Über meinen Körper, die Emotionen und Gedanken empfand ich eine immer tiefere Verbundenheit mit all dem Leben im Wald. Als ich mich auf den Heimweg machte, war ich in Einklang mit mir selbst und allen Wesen.

Es wird gebaut

In meiner Nachbarschaft wird gebaut. Jeden Morgen um acht Uhr rückt pünktlich der Bagger an und beginnt, das Erdreich aufzureißen. Der Brummton begleitet mich seit einer Woche, ab und zu ist auch ein scharfes Schleifen zu vernehmen.
Eine Nachbarin erzählte, dass sie an dem Tag, als das Baggern begann, ein starkes Vibrieren in ihrem Haus bemerkte und ihr schlecht wurde. Mich überfiel am zweiten Tag eine merkwürdige Unlust und Grämeligkeit, die ich mir nicht recht erklären konnte. Könnten diese Unpässlichkeiten mit den Erdarbeiten zu tun haben?
Geomanten wie Marco Pogacnik haben beobachtet, wie sensibel die unsichtbaren Erdbewohner wie Zwerge, Blumenelfen und andere auf Veränderungen reagieren. Sie ziehen sich im Allgemeinen von den betroffenen Orten zurück. Ein immenser Verlust, da sie Träger des Bewusstseins der Erde sind.
Wenn ich mir vorstelle, dass dann nur die nackte Erde ohne Bewusstsein, Licht und Leuchten zurückbleibt, wage ich kaum, mir die Auswirkungen auf uns Menschen auszumalen. Wie soll ein Kontakt mit der Erde entstehen, wenn da kein lebendiges Gegenüber ist?
Baumaßnahmen werden immer wieder nötig sein. Es gibt die Möglichkeit, diese geomantisch zu begleiten und im Einklang mit den unsichtbaren Wesen durchzuführen, die diese Erde bevölkern und lebendig halten.

Was der Steinbruch auf dem Bückeberg erzählt

Bei Regenwetter waren wir im alten Steinbruch auf dem Bückeberg bei Obernkirchen. Wieder einmal bedauerte ich, dass dort seit ein paar Jahren erneut Steine abgebaut werden und ein kleines Paradies zerstört wurde, in dem Heidekraut, junge Birken und Pilze wuchsen. An einem geschützten Platz sitzend, erzählte mir der Steinbruch folgende Geschichte:
„Unsere Steine wurden abgebaut und als Bremer Sandstein in alle Welt verschifft. In den Steinen sind Informationen aus anderen Welten gespeichert, die dazu beigetragen haben, die Technisierung in Gang zu setzen. Das war vor Jahrhunderten eine notwendige Entwicklung. Jetzt ist diese Periode an einen Punkt gelangt, wo sie ins Negative umschlägt, und der Abbau sollte gestoppt werden.
Die Erde ist aus dem Erdzeitalter ins Luftzeitalter übergegangen. Ihr nennt es auch Wassermannzeitalter. Diese neuen Energien, die Kräfte des Planeten Uranus, müssen genutzt werden, um Materie und Spiritualität miteinander zu verbinden.
Luftzeitalter bedeutet nicht, dass ihr jetzt abheben könnt. Im Gegenteil, erdet euch richtig, nehmt Verbindung mit der lebendigen Erde auf, ganz real, handfest, nicht nur im Kopf. Die Erde lehrt euch Spiritualität, wenn ihr auf sie hört. Nutzt die geistigen Kräfte von Uranus, die Fähigkeit zur Kommunikation, um mit ihr ins Gespräch zu kommen.“
Für mich war eine Visionssuche in der Wildnis ein entscheidender Auslöser, um mit der Erde ins Gespräch zu kommen. Ein paar Tage allein im Wald – und plötzlich öffnen sich die Sinne für die Sprache der Bäume, Steine, Ameisen und Wolken.

Was ist heilsam für dich?

Sonntagmorgen. Mit einer Freundin komme ich ins Gespräch darüber, was jede von uns als heilsam empfindet. Ich erzähle, dass ich früher im Sommer fast jeden Sonntagmorgen schwimmen gegangen bin. In ein wunderschönes Waldschwimmbad.
Wenn über mir der blaue Himmel strahlte, ringsum die Bäume in sattem Grün leuchteten, und ich schwerelos durchs Wasser glitt, fühlte ich mich eins mit Gott und der Welt. Kümmernisse fielen von mir ab, und wenn ich zuvor unglücklich gewesen war, war ich nach dem Bad versöhnt mit mir, anderen Menschen und dem Leben.
Die Freundin erzählt, dass sie Ähnliches in einer völlig anderen Situation erlebt. Sie ist in einer ländlichen, katholisch geprägten Umgebung aufgewachsen. Nicht mit einem strafenden, sondern einem liebevollen Gott. Wenn sie heute in die Kirche und zur Kommunion geht, fällt aller Unmut von ihr ab, und sie kann das Leben wieder genießen.
Wie stärkend es ist, solch eine Erfahrung machen zu können. In unterschiedlichen Formen erlebten wir beide dasselbe, das Gefühl von Einssein mit dem Leben trotz aller Schwierigkeiten.

Wie können wir Frieden in die Welt bringen?

Immer wieder bewegt mich die Frage, was wir tun können, um Frieden in die Welt zu bringen. Organisationen wie „Ohne Rüstung leben“ oder „Ziviler Friedensdienst (ZFD)“ unterstützen, im Umgang mit anderen auf gewaltfreie Kommunikation achten, Gespräche führen über die Möglichkeiten und Chancen gewaltfreien Widerstands, selber innerlich ruhig und friedlich werden… Aber kann das alles sein?
Eine Freundin machte zu dieser Frage eine schamanische Reise, um Wesen aus der nichtalltäglichen Wirklichkeit – manche bezeichnen sie als Engel, andere als Spirits – um Rat und Hilfe zu bitten. Sie kam aus einer leichten Trance mit folgender Antwort zurück: Jede und jeder sollte das tun, was er oder sie am besten kann. Wofür wir auf die Welt gekommen sind. Also das, was unsere Lebensaufgabe ist.
Ich habe junge Menschen erlebt, die geradezu verzweifelt nach ihrer Lebensaufgabe suchten, als es an die Berufswahl ging. Ein Beruf kann, aber muss nicht die Lebensaufgabe sein. Und muss auch nicht bis ans Lebensende ausgeübt werden. Manchmal geht es einfach erst einmal darum, sich in der Welt zu verankern und im Leben zu erden. Um dann weiter zu sehen, wohin das Herz uns führt.
Und das soll zu einer friedlichen Welt führen? Probieren wir es aus, bislang ist dieser Weg noch wenig begangen worden.

Kennt ihr die Namen der Gewässer, von denen euer Wasser kommt?

In diesem Sommer plätschert zum ersten Mal seitdem ich sie kenne, seit über 30 Jahren, die Schachtquelle hinter dem Schwimmbad in Obernkirchen nicht mehr. Hat sich der Verlauf der Quelle verlagert oder ist es eine Folge des Klimawandels? Den Kindern aus dem Waldkindergarten neben der Quelle fehlt sicher das muntere Bächlein.
Ein Förster sagte mir einmal, er würde aus jedem Gewässer im Bückeberg trinken. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, ob das immer sinnvoll ist. Sinnvoll ist es aber auf jeden Fall, zu wissen, woher das Wasser kommt, das aus unserem Wasserhahn fließt. Niria Alicia, eine indigene Aktivistin aus Nordamerika, ruft dazu auf, die Namen der Gewässer zu kennen, von denen unser Wasser kommt. Es fällt leichter, das zu schützen, was wir kennen und lieben.
Vor über 100 Jahren wurde das gesamte Wasser Obernkirchens noch aus dem Hühnerbach entnommen. Heute kommt unser Trinkwasser in Obernkirchen zum Teil aus zwei tiefen Brunnen im Stiftswald und zum Teil aus der Weserniederung. Das Wasser aus dem Wesergebiet ist aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung ziemlich nitrathaltig und wird daher mit anderem Wasser gemischt.
Und woher kommt euer Wasser??

Ein halbes Pfund Frieden

Es war bei einem Einkauf in Stadthagen. Ich benötigte dieses und jenes, was mir der freundliche Verkäufer gerne herbeischaffte. „Und wie wäre es noch mit einem halben Pfund Frieden?“ meinte er, als ich mein Portemonnaie zückte. „Ein ganzes Pfund würde ich auch nehmen,“ erwiderte ich. „Ach, den anderen müssen wir ja auch noch etwas lassen,“ war seine Antwort.
Frohen Mutes verließ ich das Geschäft. Es freute mich, dass es noch andere Menschen gibt, die sich nach Frieden sehnen. Und die sich vielleicht auch vorstellen können, dass Frieden nicht nur mit militärischer Stärke erreicht werden kann.
Hoffnung auf eine friedlichere Welt machte mir auch der Artikel in einem großen bundesdeutschen Nachrichtenmagazin mit dem Titel „Ziviler Widerstand statt Aufrüstung“. Der Autor hält ein Plädoyer für einen aufgeklärten Pazifismus. Landesverteidigung: ja. Alles was darüber hinausgeht, wie zum Beispiel Atomwaffen, die bis Moskau reichen: nein.
Beeindruckt hat mich sein Hinweis auf eine umfangreiche Studie der US-amerikanischen Wissenschaftlerinnen Chenoweth und Stephan. Die beiden haben über 300 Fälle von bewaffnetem und zivilem Widerstand untersucht und kamen zu einem Ergebnis, das sie selbst überraschte. Gewaltfreie Gegenwehr war in den letzten 100 Jahren beinahe doppelt so erfolgreich wie bewaffneter Widerstand.

Was können wir Kriegsvorbereitungen entgegensetzen?

Als erstes fallen mir natürlich Friedensinitiativen, politische und gesellschaftliche Schritte ein. In einer schamanischen Reise erhielt ich eine weitere Antwort: „Konzentriert euch auf eure unmittelbare Wahrnehmung.“
Schön und gut, dachte ich. Und behielt eine gewisse Skepsis zurück, ob und wie uns diese Lehre hier und heute weiterhelfen kann.
Meine Skepsis begann, sich aufzulösen, als mir der Zufall zwei Hinweise zuspielte, die mir ein neues Verständnis ermöglichten. Mir fiel die Aussage einer schamanischen Lehrerin in die Hände, die gesagt hatte, dass Heilen immer mit Wahrnehmung zu tun hat. Und um die Heilung einer Entwicklung, die im Weltkrieg enden kann, geht es ja letztendlich. Außerdem hörte ich in einem Podcast einen Astrologen, der darüber sprach, dass wirkliche Wahrnehmung zu einer Gegenbewegung gegen schablonenhaftes Denken führen kann.
Wer sich und seine Umgebung aufmerksam wahr-nimmt und diese Beobachtungen auch artikuliert, ist besser gefeit gegen Allgemeinplätze. Beispiel: „Die Araber wollen doch nur unser Sozialsystem abzocken.“ – Wahrnehmung und Antwort: „Mein arabischer Nachbar arbeitet 10,12 Stunden am Tag in seinem Laden.“ Und so weiter…
Diese Methode lässt sich auch auf Worte und Taten von Politiker/innen anwenden. Manche reden von Frieden und bereiten Krieg vor. Was höre ich und was beobachte ich? Was nehme ich wirklich wahr?
Wahr-nehmen kann von Illusionen und Wunschdenken heilen. Und wenn wir unsere Wahrnehmungen aussprechen und mit anderen teilen, ist das ein Schritt, menschenfeindlichem Verhalten etwas entgegenzusetzen.

Die sanfte Kraft der Mondin

Seit ein paar Tagen ist die zunehmende Mondsichel wieder am Himmel zu sehen. Sanfte Kraft verströmend steht sie gegen Abend im Westen. Die Kraft des Wandels ist es, die uns der Mond vermittelt. Er nimmt zu, rundet sich, dann ein Stillstand, ein Höhepunkt: Vollmond. Und dann nimmt er wieder ab bis zu einem neuen Wendepunkt, dem Neumond oder Dunkelmond.
Wenn wir möchten, dass etwas wächst in unserem Leben, sollten wir die Zeit des zunehmenden Mondes dafür nutzen. Mein tiefer Wunsch ist es, dass wir Menschen in einen friedlicheren Zustand hineinwachsen. Diesen Wunsch gebe ich der Mondin mit. Und bitte sie, ihre Wandlungskräfte in unsere menschlichen Herzen fließen und Sanftheit in uns wachsen zu lassen.

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