Über Gedichte, Songs und die Wirkung von Schönheit

„Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah! Die Luft ist still, als atmete man kaum…“
Die Gedichtzeile von Friedrich Hebbel ging mir in den letzten Tagen immer wieder durch den Kopf. Der Dichter schildert in wenigen Worten einen milden, heiteren Tag, an dem Früchte raschelnd vom Baum fallen – und die Empfindung, die er damit bei mir auslöst ist beruhigend, besänftigend, einfach schön. Man kann sich daran aufrichten, auch wenn gerade mal nicht die Sonne scheint. Kaum höre ich die Zeilen, steht das Bild eines sonnigen Herbsttags vor meinem inneren Auge. Irgendein kluger Mensch hat gesagt, dass Schönheit heilsam wirkt, das kann ich bestätigen.
Gerade drängt sich mir die Frage auf, ob heute in den Schulen noch Gedichte gelehrt und gelernt werden. Wenn ja, welche Gedichte? Und wie wirken sie auf die Schülerinnen und Schüler? Auch Liedtexte können ja, in Verbindung mit Melodie und Rhythmus, eine ähnliche Wirkung haben wie Gedichte. Meine ganze Generation ist vermutlich durch den Beatlessong „All you need is love“ geprägt. Welche Songs sind es heute, die so eine mitreißende Wirkung haben?
Bald kommt die Weihnachtszeit, da werde ich Gelegenheit haben, bei Kindern und Enkelkindern nachzufragen.

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