Ja, Sie haben richtig gelesen: Mut-Ausbruch, nicht Wutausbruch. Das Wort gefiel mir sofort, als ich es hörte. Natürlich kann ein Mut-Ausbruch auch einmal ein Wutausbruch sein. Muss aber nicht sein. Ein Mut-Ausbruch kann auch leise sein. Doch zu hören oder zu sehen ist er.
Zum Beispiel, wenn ich Nein sage an einer Stelle, wo ich sonst genickt hätte. Oder wenn ich über meinen Schatten springe und einen lange eingeschlafenen Kontakt wieder aufnehme, ohne zu wissen, wie mein Gegenüber reagiert. Vielleicht hole ich mir eine Abfuhr ein? Egal, ich nehme meinen Mut zusammen – und springe.
Mut zeigen muss nicht heißen, dass man furchtlos, ohne Angst ist. Gerade wenn man durch die Ängste hindurchgeht, trotz der Angst einen Schritt macht, beweist man wahren Mut. Wie heißt doch der alte Hexenspruch? Die Angst zeigt den Weg! Lassen wir den Mut ausbrechen aus dem Gefängnis, in das er eingesperrt ist.